Sturmentwicklung am Samstag, den 15.03.2014
Stand: 14.03.14 16MEZ

Ausgehend von einer markanten Zyklogenese, welche derzeit über der nördlichen Nordsee stattfindet und bis morgen Mittag
zur mittleren Ostsee zieht greift eine markante Kaltfront von Norden her auf uns über.
Zwischen diesem Sturmtief mit knapp unter 970hPa und dem kräftigen Hoch im Seegebiet südwestlich vor Irland
kommt es zu einer massiven Gradientverschärfung im Nordosten des Landes.

Im Laufe der Nacht nimmt der Wind an den Küsten und im nördlichen Binnenland stark zu,
wobei dann Böen um 7-8bft auftreten werden. Mit Durchgang der Kaltfront wird ein erstes Böenmaximum erreicht.
Dieses greift gegen Mitternacht auf den äußersten Norden über um gegen Morgen schon die Mittelgebirge zu erreichen.
Hierbei ist dann nordöstlich einer Linie Wesermündung-Dresden mit starken bis stürmischen Böen zu rechnen.
An den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern und im angrenzenden Binnenland sind Böen von 8-9bft wahrscheinlich.
Nach Kaltfrontdurchgang flaut der Wind vorübergehend etwas ab.
Schon zum Vormittag greift ein Randtrog auf den Ostseeküstenbereich über wobei es dann dort zum Höhepunkt
der Sturmlage kommen wird. Im Küstenbereich sind dort verbreitet über 100km/h möglich, auf Rügen auch 110km/h.
Durch die starke Durchmischung gibt es auch im gesamten Bereich nordöstlich einer Linie Wismar – Frankfurt-Oder im Flachland
schwere Sturmböen.

Hierbei sei auf Folgendes zu achten:
Durch die langanhaltende Trockenheit sind viele Ackerböden derzeit ziemlich ausgetrocknet und durch derzeitige Bewirtschaftung aufgelockert.
Deshalb besteht im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern ein erhöhtes Risiko von Sand und Staubstürmen,
hierbei kann die Sicht teils extrem eingeschränkt werden!
Einen gewissen Unsicherheitsfaktor gibt es hier noch:
Die Niederschläge an der Kaltfront werden von den Modellen unterschiedlich stark simuliert. Teils werden Lösungen von <2mm,
teils aber um 5mm in diesem Bereich angeboten. Davon hängt natürlich stark ab ob es zu starken Sandstürmen
kommen kann oder nicht. Da die Front aber keine flächendeckenden kräftigen Niederschläge bringen wird, sollte man diese Gefahr
keinesfalls außer Acht lassen.

In den Nachmittagstunden bleibt es deutschlandweit ziemlich winding, nordöstlich der Elbe auch teils stürmisch aber mit abflauender Tendenz.